...oder was Nationalspieler morgens vor der Arbeit machen.
Mittwoch, 7.00 Uhr, noch 1 Tag bis zum Beginn der WM.
Der Wecker klingelt und am liebsten würde ich mich noch mal umdrehen. Aber leider gibt es am letzen Arbeitstag noch so viel zu tun im Büro.
Plötzlich ein Klingeln an der Haustür. Tja, der kann lange klingeln, denn um diese Zeit machen wir nie auf.
Trrrrr, trrrrrr, trrrrrr... „da ist aber jemand hartnäckig!“
Wirklich toll, wie Kurt dieses Klingeln ignorieren kann, aber mir geht es langsam auf die Nerven- also ran an die Sprechanlage und gelauscht.
„Guten Morgen Frau Kastner, hier ist xxx von der NADA“
Meine freundliche Begrüßung war nur: „Oh Sch....“ Das passte mir gerade gar nicht, denn ich war noch im Schlafanzug! Okay, ich muss wohl leider die Tür aufmachen. Immerhin habe ich mir das ja selbst eingebrockt und diese Uhrzeit bei der 1h-Regelung angeben. Aber was bleibt mir auch anderes übrig, denn an meiner Arbeitsstelle kann ich keine Kontrolle brauchen und abends bin ich ja auch nicht immer zuhause und würde es 100%ig vergessen mich kurzfristig bei ADAMS abzumelden, wenn ich mal nicht zuhause wäre .
Also darf das nette Ehepaar aus Heilbronn bei mir in der Küche Platz nehmen und wir erledigen erst mal alle Formalitäten. Personalausweis vorlegen, ein versiegeltes Päckchen und Plastikbecher auswählen. Während Frau xxx das Formular ausfüllt, schütte ich mir einen halben Liter Cola rein und wir plaudern über die anstehende WM.
Na ja, irgendwie ist es mir dieses Mal auch gar nicht peinlich, denn sicher haben die schon unordentlichere Wohnungen gesehen und mein Snoopy-Schlafanzug ist wirklich sehr kleidsam
Aber beim Gedanken 90ml unter Beobachtung ins Becherchen abzugeben, werde ich schon etwas verkrampft.
Egal! Also gehen Frau xxx und ich schnell aufs Klo und erledigen das übliche Prozedere: Versiegelung entfernen, Gläschen A- und B-Probe aufschrauben, die Brühe verteilen, alles 1000-fach verschließen, in Tütchen einpacken usw., Formular unterschreiben...fertig!
Irgendwie alles sehr komisch, denn warum sollte ich als berufstätige (Hobby)sportlerin dopen, d.h. jede Menge Geld für Dopingmittel ausgeben, wo ich diese Kohle doch niemals mit Kegeln verdienen könnte.
Und die Krönung: das ganze kostet den Verband jedes Jahr mehrere Tausend Euro.
Übrigens.... andernorts heute früh um 6.15 Uhr: „Guten Morgen Frau Beckert, hier ist die NADA“
Und um 6.45 Uhr in einem Hotel in Römerberg an der Rezeption: „Wir sind von der NADA, welche Zimmernummer hat Frau Kicker?“ Die Rezeptzionistin: „Die darf ich Ihnen nicht sagen!“
Aber die NADA hat ja zum Glück auch die Handynummer und so kamen die NADA und Dani doch noch zu so früher Stunde zusammen.....